29. November 2023 Als Imkerin stehe ich jeden Tag in direktem Kontakt mit der Natur und sehe, wie wichtig ein gesundes Ökosystem für das Überleben unserer Bienen – und letztlich auch für uns Menschen – ist. Daher bereitet mir die Nachricht, dass die Zulassung von Glyphosat um weitere zehn Jahre verlängert wurde, große Sorgen.
Glyphosat ist ein Herbizid, das seit Jahrzehnten in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Es tötet Unkraut und hilft, Felder unkrautfrei zu halten. Aber es gibt ernsthafte Bedenken hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Umwelt und potenzielle Gesundheitsrisiken. (Quelle: Tagesschau).
Wie schädigt Glyphosat die Insekten?
Lange Zeit dachte man, Glyphosat tötet nicht direkt Insekten, sondern zerstört "nur" die Pflanzen, die sie zum Überleben brauchen. Es entfernt die Wild- und Beikräuter, die wesentliche Nahrungsquellen und Lebensräume für viele Insektenarten darstellen. Aber neue Studien zeigen, dass Glyphosat-haltige Herbizide direkt toxisch für Insekten sein können, wenn diese es über die Nahrung aufnehmen! Eine kürzlich in der angesehenen Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ veröffentlichte Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und des Bundesamtes für Naturschutz besagt, dass Florfliegenlarven erheblich geschädigt werden, wenn sie ein auf Glyphosat basierendes Herbizid über ihre Nahrung aufnehmen. Larven sind im Entwicklungsstadium zwischen Larve und ausgewachsenem Tier gestorben. (Quelle: BMUV) (Quelle: BfN).
Wie lange ist Glyphosat nun zugelassen?
Die EU-Kommission hat die Zulassung von Glyphosat bis 2033 verlängert, was viele Umweltschützer und ich persönlich als besorgniserregend empfinden (Quelle: Tagesschau).
Wie ist die Haltung der Bundesregierung dazu?
Bundesagrarminister Cem Özdemir hat die Entscheidung bedauert und betont, dass man auf nationaler Ebene Schritte unternehmen müsse, um den Einsatz von Glyphosat zu reduzieren (Quelle: Tagesschau).
Wie kann jeder einzelne dazu beitragen, den Einsatz von Glyphosat einzudämmen?
Wir alle können einen Unterschied machen. Indem wir bewusst Bio-Lebensmittel kaufen, unterstützen wir Landwirtschaftsmethoden, die ohne chemisch-synthetische Pestizide auskommen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um unsere Umwelt und die Artenvielfalt zu schützen.
Als jemand, der tagtäglich mit den Auswirkungen unserer Umwelt auf das Leben der Bienen konfrontiert wird, appelliere ich an jeden von uns, achtsame Entscheidungen zu treffen. Lasst uns gemeinsam für eine bessere Welt arbeiten, in der sowohl die Bienen als auch wir gedeihen können.
Geht auf dem Markt beim Bauern regional einkaufen und fragt, ob Glyphosat verwendet wird. Tut eure Meinung kund. Sprecht darüber!
Und bitte denkt daran: Honig können wir importieren - BESTÄUBUNG NICHT. Ohne Insekten wird es duster auf den Feldern....
4-6 Mal pro Jahr werden dich News über das Bienenleben, die Honigproduktion und natürlich die Verfügbarkeit von Honig erreichen. Trag dich gern ein und du erfährst als Erste/r, wenn die süße Versuchung wieder zur Verfügung steht.
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Daniela Graß
Birkenweg 4
51503 Rösrath